Waschmaschine pumpt Wasser nicht ab? Wann das Rohr schuld ist & was jetzt hilft

Wenn die Waschmaschine das Wasser nicht mehr abpumpt, steckt in den meisten Fällen ein Defekt am Gerät selbst dahinter – etwa eine verstopfte Pumpe oder ein Elektronikproblem. Aber Achtung: Manchmal ist gar nicht die Maschine schuld, sondern das angeschlossene Abwassersystem. Bevor Sie also den Kundendienst anrufen oder gar eine neue Waschmaschine kaufen, lohnt es sich, beide Möglichkeiten zu prüfen.

Mögliche Ursachen direkt an der Waschmaschine

Wenn das Problem nur bei der Maschine auftritt und andere Abflüsse (Spüle, Dusche etc.) normal funktionieren, liegt die Störung sehr wahrscheinlich im Gerät. Typische Defekte sind:

• Kleinteile wie Münzen, Knöpfe oder Textilfasern, die die Pumpe blockieren (Lösung: Filter reinigen – Anleitung steht im Handbuch)
• Motorschaden oder mechanischer Defekt an der Ablaufpumpe
• Verstopfter, verkalkter oder abgeknickter Ablaufschlauch
• Die Steuerung erkennt einen Elektronikfehler und stoppt den Pumpvorgang (oft mit Fehlercode auf dem Display)

Prüfen Sie zuerst den Pumpenfilter und Schlauch. Falls das nichts bringt oder Sie unsicher sind, sollte der Kundendienst des Herstellers weiterhelfen. 

Wenn gleichzeitig andere Abflüsse Probleme machen, könnte das Abwasserrohr verstopft sein – dann ist die Rohrreinigung gefragt. Wie Sie das erkennen und was Profis tun können, erklären wir im nächsten Abschnitt.

Mögliche Ursachen im Abwassersystem

Eine Waschmaschine, die das Wasser nicht mehr abpumpt, muss nicht zwangsläufig einen Defekt haben. Manchmal liegt das Problem im angeschlossenen Abwassersystem – ein Bereich, den viele zunächst nicht in Betracht ziehen. 

Das Zusammenspiel zwischen Waschmaschine und Abwassersystem

Moderne Waschmaschinen verfügen über relativ schwache Ablaufpumpen (meist nur 20–40 Watt Leistung). Diese können bereits bei geringen Widerständen im Abwassersystem überlastet werden. Typischerweise zeigt sich dies durch:

• Wiederholtes Abbrechen des Pumpvorgangs
• Wasser bleibt in der Trommel stehen
• Die Maschine benötigt ungewöhnlich lange für den Ablauf

Besonders tückisch: Diese Symptome ähneln denen einer defekten Pumpe, führen aber oft zu Fehldiagnosen.

Ein einfacher Test bringt Klarheit: Schließen Sie den Ablaufschlauch provisorisch an einen Eimer an. Pumpt die Maschine nun problemlos ab, liegt die Ursache wahrscheinlich im Abwassersystem.

Verstopfungen im Siphon oder Anschlussrohr als Ursache

Ablagerungen aus Waschmittelresten, Textilfasern und Kalk können mit der Zeit eine zähe Masse bilden, die den Rohrquerschnitt im Anschlussrohr verengt. Besonders anfällig sind:

• Siphons mit komplizierter Formgebung
• Zu lange oder zu stark gewinkelte Anschlussleitungen
• Rohre mit geringem Durchmesser (< 50 mm)

Die Folge ist ein stetig wachsender Strömungswiderstand, gegen den die Waschmaschinenpumpe irgendwann nicht mehr ankommt. Charakteristisch ist hier, dass das Problem langsam zunimmt – zunächst pumpt die Maschine nur verzögert ab, später gar nicht mehr.

Rückstau durch verstopfte Hauptleitungen

In Mehrfamilienhäusern kommt es besonders häufig vor, dass Verstopfungen im Hauptfallrohr das Abwasser zurückdrücken. Dies betrifft meist Wohnungen in den unteren Etagen und zeigt sich durch:

• Gleichzeitige Probleme bei mehreren Abflüssen
• Wasser tritt aus Bodenabläufen aus
• Faulgeruch aus verschiedenen Sanitäreinrichtungen

Hier handelt es sich um einen echten Notfall, der sofortiges Handeln erfordert. Die Waschmaschine ist in diesem Fall nur ein Symptom eines größeren Problems.

Hydraulische Überlastung des Systems

Moderne Waschmaschinen fördern das Abwasser mit hoher Geschwindigkeit (bis zu 20 Liter/Minute). In älteren Gebäuden kann dies zu Kapazitätsproblemen führen, besonders wenn:

• Mehrere Wohnungen an einem Strang hängen
• Die Rohrdimensionierung veraltet ist
• Gleichzeitig andere Geräte (Geschirrspüler, Duschen) betrieben werden

Die Symptome treten dann typischerweise zu Stoßzeiten auf (morgens und abends), während Einzelbetrieb problemlos funktioniert.

Professionelle Lösungsansätze

Als Rohrexperten setzen wir auf ein dreistufiges Verfahren:

1. Präzise Diagnose mittels Kamerainspektion oder Druckmessung
2. Zielgerichtete Reinigung durch Hochdruckspülung oder Spezialwerkzeuge
3. Nachhaltige Prävention durch Systemoptimierung

Besonders wichtig ist die Differenzierung zwischen lokalen Verstopfungen (die wir oft direkt beheben können) und systemischen Problemen (die eine umfassendere Sanierung erfordern).

Zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren, wenn Eigenversuche mit Saugglocke oder Spirale erfolglos bleiben, wenn mehrere Abflüsse gleichzeitig betroffen sind, oder Sie unsicher über die Ursache sind. 
 

Sie erreichen uns jederzeit unter

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