Stark beschädigtes Rohr Foto: nickyb13, Pixabay

Kurzliner vs Schlauchliner Verfahren: welche Rohrsanierung ist die richtige?

30. Juni 2025

Rohrsanierung ohne Aufgraben – die Lösung für marode Leitungen

Rohrschäden sind ein häufig auftretendes Problem und oft mit viel Aufwand und Ärger für Hausbesitzer und Bauherren verbunden. Der Gedanke, den Boden ums Haus aufgraben zu müssen, ist nicht angenehm. Zum Glück gibt es moderne Sanierungsmethoden wie das Kurzliner- und Schlauchliner-Verfahren, die eine Reparatur ohne aufwendiges Aufgraben ermöglichen. Doch was ist der Unterschied zwischen den beiden? Wann eignet sich welches Verfahren? Und was hat es mit Begriffen wie Longliner oder Inliner-Verfahren auf sich?

In diesem Artikel erklären wir Ihnen alles, was Sie über diese innovativen Techniken wissen müssen – einfach, verständlich und praxisnah.

Was ist das Inliner-Verfahren?

Inliner-Verfahren: Der Überbegriff für moderne Rohrsanierung

Der Begriff Inliner-Verfahren umfasst alle Methoden, bei denen Rohre von innen saniert werden – also ohne sie aufzugraben. Sowohl Schlauchliner als auch Kurzliner und Longliner fallen unter diese Kategorie.

Inliner-Verfahren vs offene Kanalsanierung

Obwohl das Inliner-Verfahren (Kurzliner, Schlauchliner, Longliner) in vielen Fällen die bessere Wahl ist, gibt es Situationen, in denen eine offene Kanalsanierung notwendig wird.

Bei der offenen Kanalsanierung wird das beschädigte Rohr oder der Kanal freigelegt, indem die darüber liegende Erde oder der Boden aufgegraben wird. Das beschädigte Rohr wird dann entweder repariert oder komplett ausgetauscht. Diese Methode ist die traditionelle Art der Rohrsanierung und wird auch heute noch in bestimmten Fällen angewendet.

Eine offene Kanalsanierung kann zum Beispiel in den folgenden Fällen bevorzugt sein: 

  • Bei starker struktureller Beschädigung des Rohrs, wenn eine Innenauskleidung nicht mehr zur Stabilisierung ausreicht 
  • Bei Verzweigungen oder schwer zugänglichen Stellen, die schwer mit Inlinern reparierbar sind; oder bei fehlenden Zugangspunkten
  • Wenn ohnehin Bauarbeiten im Gange sind und ein Aufgraben bereits aus anderen Gründen notwendig ist 

Vorteile des Inliner-Verfahrens

Das größte Plus des Inliner-Verfahrens ist, dass die Rohre von innen saniert werden. Das bedeutet: Keine zerstörten Gärten, keine aufgegrabenen Straßen und keine langwierigen Bauarbeiten. Anwohner und die Umgebung werden kaum gestört. Es gibt keinen Lärm, keinen Schmutz und keine Sperrungen.

Da keine aufwendigen Erdarbeiten nötig sind, ist das Inliner-Verfahren oft deutlich günstiger als eine offene Kanalsanierung. Die Sanierung mit einem Inliner dauert oft nur wenige Stunden oder Tage – im Vergleich zu Wochen bei einer offenen Sanierung.

Der Boden bleibt intakt und die Beeinträchtigung der Umgebung wird minimiert: Da keine großen Mengen an Erde bewegt werden müssen, ist das Inliner-Verfahren deutlich umweltschonender.

Zusätzlich ist das Inliner-Verfahren besonders langlebig: Die sanierten Rohre halten oft länger als neue. Die glatte Innenfläche des Liners verhindert Ablagerungen und reduziert das Risiko von Verstopfungen oder erneuten Schäden.

Das Verfahren eignet sich für eine Vielzahl von Rohrdurchmessern und -materialien, von Hausanschlüssen bis zu großen Kanälen.

Was ist ein Schlauchliner? 

Das Schlauchliner-Verfahren im Überblick

Das Schlauchliner-Verfahren ist eine der bekanntesten Methoden zur Rohrsanierung. Dabei wird ein mit Harz getränkter Schlauch in das beschädigte Rohr eingezogen. Anschließend wird der Schlauch mit Druck (z. B. durch Luft oder Wasser) an die Rohrwand gepresst und ausgehärtet. Das Ergebnis ist eine glatte, dichte und langlebige Innenauskleidung des Rohrs. 

Vorteile des Schlauchliners

Das Schlauchliner-Verfahren eignet sich für lange Rohrabschnitte und ist somit ideal für Hauptleitungen oder größere Schäden. Die ausgehärtete Beschichtung hält Jahrzehnte, und die Reparatur ist recht schnell erledigt.

Nachteile des Schlauchliners

Für kleinere Schäden kann ein Schlauchliner überdimensioniert sein. Das Verfahren braucht etwas Vorbereitung, da das Rohr vor der Anwendung gründlich gereinigt werden muss.

Was ist ein Kurzliner?

Das Kurzliner-Verfahren erklärt 

Der Kurzliner ist die Lösung für kleinere Rohrschäden. Er wird eingesetzt, um kleinere Defekte wie Risse, Löcher oder Undichtigkeiten zu reparieren. Im Gegensatz zum Schlauchliner deckt der Kurzliner nur den beschädigten Bereich ab. 

Die beschädigten Stellen werden mit einer Kamera ausfindig gemacht und der Kurzliner an die entsprechende Stelle transportiert, um dort auszuhärten. 

Vorteile des Kurzliners 

Der Kurzliner ist eine kosteneffiziente Lösung für lokale Reparaturen ohne großen Aufwand. Die Sanierung dauert oft nur wenige Stunden und bleibt minimalinvasiv ohne große Eingriffe in die Bausubstanz.

Nachteile des Kurzliners 

Der Nachteil des Kurzliners ist seine begrenzte Anwendung: Kurzliner sind nur für punktuelle Schäden geeignet und sind somit keine Lösung für große Schäden. Bei umfangreichen Problemen ist ein Schlauchliner die bessere Wahl.

Kurzliner vs Point Liner / Spot Liner 

Der Point Liner (auch Spot Liner genannt) ist eine noch spezialisiertere Methode zur Reparatur von sehr kleinen, punktuellen Schäden. Er wird eingesetzt, um einzelne Löcher, Risse oder Undichtigkeiten zu verschließen, ohne den gesamten Rohrabschnitt zu sanieren und ist nur für winzige, sehr klar definierte Schadstellen geeignet.

Kurzliner vs. Schlauchliner: Wann eignet sich welches Verfahren? 

Die Entscheidung zwischen Kurzliner und Schlauchliner hängt von der Art und dem Umfang des Schadens ab:

  • Schlauchliner: Ideal für lange Rohrabschnitte, starke Beschädigungen oder die Sanierung von Hauptleitungen.
  • Kurzliner: Perfekt für kleine, lokale Schäden wie Risse oder Löcher.

Wichtig: Hin und wieder werden Kurzliner als Lösung für längere Rohrabschnitte oder komplette Leitungen erwogen, indem Kurzliner hintereinander gesetzt werden. Davon ist entschieden abzuraten. Die Versteifung des Rohrs, die durch eine Reparatur mit Kurzlinern entsteht, verhindert die natürliche Beweglichkeit von Muffen, die Erdbewegungen ausgleichen. Bei einer Verwendung von Kurzlinern über eine zu weite Strecke kann es zu Rissen im Rohr oder Brüchen kommen. In diesen Fällen sollte auf Schlauchliner zurückgegriffen werden.

Ein professionelles Rohrreinigungsunternehmen kann Ihnen bei der Wahl des richtigen Verfahrens helfen und eine individuelle Lösung anbieten.

Was ist ein Longliner? 

Longliner: Die Lösung für besonders lange Rohre 

Der Longliner ist eine Variante des Schlauchliners, die speziell für sehr lange Rohrabschnitte entwickelt wurde. Mit dieser Methode können auch große Entfernungen effizient und dicht saniert werden.

Einsatzbereiche des Longliners

Longliner kommen oft in Industrieanlagen zum Einsatz, um lange Rohrleitungen in Fabriken oder Kraftwerken zu sanieren. Auch in der Kanalisation kann die Sanierung von Abwasserleitungen über große Distanzen mit Longlinern gelöst werden.

Fazit: Die richtige Wahl für Ihre Rohrsanierung

Ob Kurzliner, Schlauchliner oder Longliner – jede Methode hat ihre Stärken und Einsatzbereiche. Während der Kurzliner ideal für punktuelle Reparaturen ist, eignet sich der Schlauchliner für größere Schäden und lange Rohrabschnitte. Der Longliner wiederum ist die Lösung für besonders große Projekte.

Gemeinsam ist allen Verfahren, dass sie eine schnelle, effiziente und kostensparende Alternative zum traditionellen Rohraustausch darstellen. Wenn Sie unsicher sind, welche Methode die richtige für Ihr Projekt ist, kontaktieren Sie am besten ein erfahrenes Rohrreinigungsunternehmen.

Haben Sie Fragen zu Kurzliner, Schlauchliner oder anderen Sanierungsmethoden? Kontaktieren Sie uns und wir beraten Sie gerne.

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